Ismail Farouk

1. Sylt Quelle Cultural Award for Southern Africa

Johannesburg/Südafrika

Ismail Farouk ist Preisträger des mit 10.000 Euro dotierten „Sylt Quelle Cultural Award for Southern Africa“ der Stiftung „kunst:raum sylt quelle“ in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Johannesburg, der 2008 zum ersten Mal vergeben wird. Der Künstler und Stadtplaner aus Johannesburg überzeugte die unabhängige Jury aus afrikanischen Fachleuten mit seinem Projekt zur Legalisierung einer Gepäckträger-Route zwischen zwei Taxiständen seiner Heimatstadt („Johannesburg Trolley Pusher Formalisation Project“). Junge Männer, häufig illegale Einwanderer, verdienen dort Geld, indem sie in Einkaufswagen schwere Lasten befördern. In letzter Zeit werden die „Trolley Pusher“ jedoch immer wieder verhaftet und ihre Wagen, häufig gestohlen aus Supermärkten, konfisziert.

Farouk plant, künstlerisch gestaltete Trolleys herzustellen und diesen Männern zu schenken – ein erster Schritt, um den jungen Wirtschaftszweig in Zusammenarbeit mit Stadt und Polizei zu legalisieren und zu etablieren. Feste Routen für die Trolleys, Bildung einer Interessenvertretung, Ausbildung der Fahrer in rechtlichen Fragen oder in Erster Hilfe und Nutzung der Trolleys als Verteiler für Informationsmaterial zum Beispiel zur Aids-Prävention sind weitere Teile seines Konzeptes. Dafür stehen ihm nun 10.000 Euro Preisgeld zur Verfügung. Das Projekt wird im Goethe-Institut Johannesburg und auf Sylt im „kunst:raum sylt quelle“ sowie an weiteren Ausstellungsorten gezeigt.

Der „Sylt Quelle Cultural Award for Southern Africa“ wird verliehen an Künstler aus Botsuana, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Angola, Lesotho, Malawi, Swasiland, Mauritius und von den Seychellen, die den Zusammenhang von Kunst und  gesellschaftlichen Fragen ihres Landes thematisieren.

Ismail Farouk wurde 1973 in Durban geboren und wuchs in Johannesburg auf. 2002 legte er an der Witwatersrand-Universität seinen Bachelor-Abschluss im Fach „Fine Arts“ ab, 2007 folgte der Master in Geographie. In zahlreichen Projekten für  wissenschaftliche oder kulturelle Einrichtungen Südafrikas, aber auch in der Schweiz und in Spanien, beschäftigt er sich mit Möglichkeiten, wie Einwohner einer Stadt oder eines Stadtteile ungleichen und ungerechten sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Lebensumständen auf kreative Weise begegnen können. Derzeit ist Ismail Farouk Stipendiat der „Urban Future Initiative“ des „MAK Center for Art and Architecture“ in Los Angeles.

Weitere Informationen:
www.ismailfarouk.com
www.kunstraum-syltquelle.de

sylt quelle cultural award for Southern Africa

sylt quelle cultural award
Landschaftsbilder von Sylt